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Der EWT Gunther Hasewend - der Erfinder des Welschlauf und EhrenWelschTeufel

2014 hat uns der Erfinder des WelschLauf, Gunther Hasewend, die Geschichte des Laufes niedergeschrieben. Damals war sie Teil des WelschBlattl. Wir haben sie aus dem Archiv geholt und dürfen sie euch hier ans Herz legenpatek philippe complications replica watches...

 

 

G E S C H I C H T E  des W E L S C H - M A R A T H O N 
(geschrieben von Gunther Hasewend 2014)

VORGESCHICHTE

Die SONNTAGSRUNDE  aus dem Leechwald – ab 1982 jeden Sonntag 7h! – ist ab 1988 bis 1992 jährlich einen Stadt-Marathon gelaufen – VENEDIG-BERLIN-HAMBURG-LONDON-NEWYORK !

Wegen meiner Herkunft aus der SüdSteiermark hab ich 1993 auf die Teilnahme am bekanntesten Wein-Marathon in der französischen MEDOC – Landschaft nordwestlich von BORDEAUX mit vielen Weinschlössern – gedrängt.

Die Teilnahme war ein Traum:  in einer schönen Landschaft mit WeinGütern in Schloßgrösse – 21 davon mußten im 42km-Großkreis von POUILLAC bis POUILLAC durchlaufen werden, der km 21 lag im grossen Schloßhof von LAFITTE-ROTHSCHILD – 58 MusikGruppen spielten auf der Strecke – von Klassik bis Afrika-Groups war alles vertreten. Und obendrüber: solche Maskeraden habe ich nirgends mehr gesehen.

Ein Beispiel: 12 Riesen-Normannen im OriginalFell liefen abwechselnd zu viert mit einem Riesen-Wildschwein – mit den 4 Beinen verschränkt auf einer Stange hängend – durch Schlösser und Weingärten. Beim c a.km 23 lagen sie nebenan im Weingarten und hatten den Bauch-Reisverschluß des Wildschweins weit geöffnet: ich wurde auf die besten Camemberts, Weinflaschen und Brote eingeladen – Ca va bien,  Autrichien !– ich hatte Gott sei Dank 8 Jahre Französisch gelernt und habe so gut mitgeschmaust!

Nach diesem Lauf bin ich 3 Wochen lang mit MEDOC-Bildern in der Früh aufgewacht !!!


ZWISCHENSPIEL + ZIELFINDUNG zum WELSCHLAUF

- Informelle Routen – Findung und –Vermessung auf 42,2 km ohne Gemeinden mit dem befreundeten Geodäten Meinrad Breinl.

- Graz-Marathon 1994: Wette von Freunden  mit 42 Flaschen Wein, zwischen den damals zerstrittenen Bürgermeistern der SüdStmk den WELSCHMARATHON von Koralm bis Mur nie durchzubringen.

- 5. Jänner 1995 (5 Tage bei der EU!): die 10 wichtigsten und zerstrittensten Bürgermeister in der höchsten Buschenschank am Eichberg Hans+Hanni  JAUNEGG beinander (Ehrenhausen, Gamlitz, Ratsch, Glanz, Leutschach, Eichberg-Trautenburg, Arnfels, St.Johann, Sulmeck-Greith, Wies)

- 3 Ziele:
1. Wir haben den schwierigsten, schönsten und gaudigsten Marathon in Europa!

2. Mit Termin am 1.Wochenend im Mai – in 10 Jahren die doppelten Nächtigungen!

3. Die Abstimmung am Abend muß 10:0 ausgehen, sonst Wette verloren+kein WelschLauf!

Wichtigste + einzige Wortmeldung + Entscheidungs-Grundlage vom Bürgermeister von Wies, Ferdl Semmernegg: „I bin dafia, wal es san schon mea Wiesa noch Caorle owigfoan, bevur sie amol in Gamlitz drübn woan!“

Daraufhin 10:0-Abstimmung und der WelschLauf war geboren! Karl Neubauer hat die Claudia Pronegg aus Leutschach mitgebracht und sie ist gleich mit Begeisterung in die regionale Geschäftsführung eingestiegen!

Meine zusätzlichen 2 Ziele – neben der Frühjahrs-Belebung  gegenüber dem „gefüllten“ Herbst:

4. Kooperations-Verbesserung zwischen Schilcher-Strasse WestStmk + Südsteirische Weinstrasse;

5. Die kleinen + gut laufenden Weinbaubetriebe im GEHEIMEN Hinterland sollten leichter gefunden werden!


DER ERSTE WELSCHLAUF WIES – EHRENHAUSEN am Sa. 7. Mai 1995:

-Es war eine schöne Bewegung in der ganzen Region von der Koralm bis zur Mur, vom Ende der Schilcher-Strasse bis zum Eingang in die SüdSteirische Weinstrasse zu spüren: alle 16 direkt berührten Gemeinden mit ihren Vereinen von Sport bis Kultur und MusikGruppen waren direkt oder indirekt eigebunden! Schulen haben ihre WELSCHI-Gruppen für Kurzlauf-Strecken und Weinbauern Ihre WELSCH-Truhenfahrer  - jeweils für einen km - ausgesucht!

Gerald BRETTSCHUH hatte schon Wochen vorher einen Frauen-Fuß zum WELSCH-HAXN als Logo des Laufs eingebracht, der auf jedem km-Schild, WELSCH-Leiberl, WELSCH-Blattl usw.zu sehen war.

Ein starke Beteiligung war von Grazer Laufgruppen zu sehen, bis hinaus zu den PoniglRoadRunners aus Weiz –mit schwarzen Anzügen samt Hut. Ansonsten waren die Masken noch etwas schüchtern und kamen erst mit dem 4.+5. WELSCH so richtig heraus! (Fahrender Klapotetz / Laufende WelschTraube/ MaskenGrätzl)

Jede Gemeinde hatte eine Labestation bereitgestellt,  mehrere mit Musik, am Eichberg auch mit Tanz. Welsch wurde auch noch nicht soviel  verkostet, die Unsicherheit über seine Auswirkungen war noch zu groß – das hatte sich erst nach mehreren WELSCH-Läufen bis zum 10. hin gelegt.

Im Ziel EHRENHAUSEN  war ein schönes Festl im Gang, viel Prominenz samt ORF ua. Medien war zugegen und es stellte sich bald der Platzmangel auf dem Hauptstrassen-HauptPlatz heraus – was in den Folgejahren  zur Verlegung der Siegesfeier in das Festzelt hinter der schönen Häuserfassade mit Super-Musi, den Weinen der WELSCH-Strecke uam. führte.

Das schöne Zielfoto mit Rathaus, Mausoleum, Teilen der Kirche und des Schlosses ist heute noch genauso gefragt wie in den Anfangs-Jahren.

Die erste Siegerzeit von WIES nach EHRENHAUSEN war 03:04:04, der Sieger war der 26-jährige Hitzendorfer Siegfried ECKHARD.

Die WELSCH-Medaillen für jeden Ankommenden waren aus schönen Kastanien-Ästen geschnitten und mit dem WELSCH-HAXN  je nach LaufRichtung   – nach Ehrenhausen welschgrün- und in den Folgejahren nach Wies weinrot – bedruckt !

In der Folgewoche haben die Medien gute Detailberichte und ansprechende Einschätzungen zur regionalen Gesamtwirkung des WELSCH-Laufs gebracht.

 Zwei Wochen nachdem 1. WELSCH-Lauf haben wir zur „WELSCH-Nachlese“ am Mi. 7. Juni 1995 um 18h beim Buschenschank REPOLUSK vlg. KOSCHUH mit 10 Fragen eingeladen. Die Familie REPOLUSK hatte immer eine  der „laufgastfreundlichsten“  Labe-Stationen aufgestellt! Eine Frage war zB., ob eine sog. „WELSCH-HARMONIE“ im Sinne einer gefalteten Landkarte, mit den regionalen Besonderheiten pro km,  die WELSCH-Region ausreichend herzeigen könnte.Daraus wurden dann die verschiedenen Auflagen der WELSCH.Karten.

Eine der aufkommenden Fragen war die immer gleichbleibende (?) Laufrichtung  WIES-EHRENHAUSEN – ab dem 3 .WELSCH 1997 wurde schon „zurückgelaufen“ – immer im Ungeraden!

Die 10. Frage: Wie wird das Teilziel  „Geselligster Marathon in Europa!“ gesichert realisiert? Das hat dann ab dem 2. Jahr schon zu vielen „Masken-Grätzln“ usw. geführt und schließlich auch zu deren vieldiskudierten Prämierungen!

DER 5.WELSCHLAUF am Samstag 1. Mai 1999:

Das zweitemal von EHRENHAUSEN nach WIES – dieser „Rücklauf“ hatte jedesmal ca.20% weniger Ganz-Marathon-Läufer, dafür jedesmal zunehmend  Halb-Marathonesen, einmal am meisten ca.1500!

Mittlerweile hatten die Bürgermeister einen Staffel-Lauf über die Gesamt-Marathon-Strecke eine meiner großen Teufelsgeigen durch das jeweilige Gemeinde-Gebiet aufgestellt.

Logische Folge war der sogenannte „Lumpenwagen“, der als großer Traktor-Anhänger mit WELSCH-Kühlschrank und Musik die schon gelaufenen Bürgermeister zwecks gemeinsamen Einlaufs bis zum Ziel mitnahm – in der Folge auch die anfallenden „Nichtmehr-Laufen-Könner“- welche aber nie in großer Zahl anfielen.

Diese anekdotischen  Geschichten um die jeweils letzten Läufer würden ein eigenes Buch ergeben: ich hatte mir vorgenommen, daß ich immer als Letzter einlaufe – dann war der formelle Abschluß zur Sieger-Ehrung gegeben und wir brauchten keine Sorgen um irgendwelche „verlorenen Nachzügler“ haben!

Aber die zugehörigen Anekdoten sind ein eigenes Kapitel der ganzen WELSCH-Geschichte ! Wie oben kurz angeführt, waren mit dem 5. WELSCH schon viele Beiträge zum „Geselligsten Marathon in Europa“ Wirklichkeit geworden: ein fahrender Klapotetz mit Lauf-Mannschaft der Weinkellerei SEGGAUBERG, laufende WELSCH-Weintrauben aus vielen grünen Luftballonen, gemütliche Grazer-Gretzel mit Schnecken-Wagerl, ein Operations-Gretzl des LKH WAGNA mit Ärzten+Krankenschwestern mit der vollen Operations-Wäsche, ein Eisenerzer Bergmann-Gretzl, und viele geistreiche Einzel-Maskeraden uam.

Folge waren dann von Jahr zu Jahr gaudigere Abschlußfeste mit musikalischen Auftritten der regionalen Spitzen-Gruppen.

 

Der 10. WELSCH-MARATHON  am 1.Mai 2004, dem EU-ERWEITERUNGSTAG mit SLOWENIEN

Wieder eine kleine Vorgeschichte: wir wollten der kommenden EU-Erweiterung  vorgreifen, die slowenische Gemeinde KUNGOTA als WELSCH-Gemeinde dazunehmen  und auch ein kleines Stück MARATHON  in ihrem slowenischen Gemeindegebiet laufen!

Der damalige EU-Kommissar Franz FISCHLER  hat uns dafür die Genehmigung in WIEN (3Monate!) und LJUBLJANA (3Tage!) besorgt!

Natürlich haben wir ihn dann zum 10.WELSCH-Lauf am Erweiterungs-Tag 1. Mai mit dem Versprechen eingeladen, daß alle WELSCH-Leiberl die „EU-Farbe blau“ haben werden mit den Beschriftungen in „EU-gelb“: um 10 vor 10 Uhr ist er pünktlich zu unserem WELSCH-Start am Haupt-Platz von WIES angekommen , hat ein blaues WELSCH-Leiberl (XL hat gepaßt!) mit der gelben Aufschrift „Unser WELSCH-Kommissar“ angezogen und hat eine berührende Start-Rede gehalten! (Alte WieserInnen und Wieser „hom leicht greart“!)

Darauf hab ich ihn gebeten, dieselbe Rede in EHRENHAUSEN bei der Siegerehrung auch zu halten.
Er: “Des geht sich nie aus, i muaß den RadlPass, Spielfeld, Mureck und Radkersburg aufmochn!“

Ich: „Owa EHRENHAUSEN liegt genau auf der Geraden zwischen DUBLIN und RHODOS und noch dazua genau auf da Hölftn.“

Er: “Waunns stimmt(1 Schachtl Welsch-Wette!), kummi!“
Und er war dort mit einer der lustigsten Siegerehrungs-Feste!!!

Davor war aber vor lauter Superstimmung die Einhaltung der Einlaufzeit von 6h in EHRENHAUSEN eine der anstrengendsten: im Weingut REGELE oberhalb von EHRENHAUSEN wollten mich 10 Ärzte und Krankenschwestern in ihrer LKH-Originalwäsche glatt auf dem BAR-Tisch operieren, weil ich sie mit  dem Aufruf „Es is schun viertl Fünfe!“ in ihrer Gaude störte.

In Summe war der 10. WELSCH einer der schönsten!

Und: Ab dem 10. werden die Vornamen unter der Start-Nummer mitgedruckt und alle sind per DU!

WAS ist vom 11. WELSCH  -2005-  bis zum 19. WELSCH  -2013- an NEUERUNGEN oder BESONDERES  dazugekommen?

Ab dem 11.WELSCH wird jedes Jahr ein EWT – EhrenWelschTeufl – gekürt, der sich besondere Verdienste um den WELSCH-MARATHON erworben hat. Der erst EWT war natürlich der Franz FISCHLER!

2012 – erstmalig WeinbauernGretzl – 5 Teilnehmer auf der Viertelmarathondistanz – mindestens zwei von Weingut direkt die anderen Freunde oder Kunden.... (2 starten beim Viertelstart, 3 bei km 35 ) Zeitgutschrift kann über Geschicklichkeitsspiele dazu „erarbeitet“ werden)

2013 erstmals GemeindeGretzl statt Bürgermeisterstaffel (Regeln wie bei WeinbauernGretzl) – alle Teilnehmer aus einer Gemeinde...

 Welsch in Zahlen (Summen aus 19 x WelschLauf) 39.768 Starter in 19 Jahren mit einer Laufleistung von über 700.000 km, 11.756 Kinder bei den Welschi-KNAXmarathons, 345.000 Becher mit Wasser und ISO für durstige Läufer, 6.780 kg Äpfel, 11.500 kg Bananen

56.000 T-Shirts (für Läufer und Mitarbeiter) mit dem WelschLauf-Logo als Botschafter für die WelschRegion Südsteiermark

Besondere und schräge WelschLauf-Teilnehmer:
Johannes Gosch läuft den WelschLauf rückwärts (gesamte Marathonstrecke mit dem Rücken zum Ziel)
Fanz Gaisberger nimmt an allen WelschLäufen von Anfang an teil – heuer zum 20x
Finisht bisher 18x den Marathon
Wippel Toni gewinnt den Marathon insgesamt 5 x (1996, 1997, 1998, 1999, 2000)
Plechinger Jürgen hält die Marathonrekordzeit  aus 2004 – 2:46:43
gefolgt von Wippel Toni mit 2:48:01 aus 1998
Die Bestzeiten wurden immer in Laufrichtung Wies nach Ehrenhausen gelaufen...

Und...
Gunther Hasewend´s Antworten (oder wichtigste Regeln)  auf die am öftesten gestellten Fragen zum Thema WelschLauf:

1. Zur WelschLaufRichtung  des Jahres: „In  an  grodn  Joah  lafst  wiasd  schreibst – von Wies  auf Eanhausn!“

2. Zur Welsch-Du-Freundschaft: „A jeda mit an WölschHaxn am Buckl is Dei WölschFreind–egal ob er a Bischof oda Landesrot is!“

3. Zum WelschTrinkn  beim WelschLauf – die WWW- GenussRegel:
„Zerscht a Wossa trinken, daunn wos Waches essn und nocha  an Wölsch vakostn!“